Bürgerliche Kleinfamilie - bitte pflegeleicht, vorzeigbar und nicht behindert 16.3.2012, 19 Uhr
Offene Arbeit Erfurt (Allerheiligenstr. 9 / Hinterhaus) Workshop mit Andrea Trumann und Rebecca Maskos
Eine Reihe des Bildungskollektiv Biko
in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Arbeit und
Leben Thüringen, Falken Erfurt und Radio F.R.E.I.
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Mein Haus, mein Auto, mein Kind – bei der Fotoshow des bürgerlichen
Kleinfamilienmitglieds darf vorzeigbarer Nachwuchs nicht fehlen. Ein nicht-normgerechtes Kind passt
da nicht ins Bild. So zeigt der Ruf nach Pränataldiagnostik und neuerdings der nach PID nicht nur
die Angst vor den gefürchteten „Belastungen“ durch ein behindertes Kind, sondern auch den Willen,
ein pflegeleichtes Wunschkind zu produzieren. Mit Nazi-Eugenik habe die vorgeburtliche Auslese nichts
zu tun, beteuern Mediziner und Politiker. Wenn aber auf ein abstraktes Ideal von freier Entscheidung
gepocht wird, wenn eigentlich Selektion von erwünschtem Nachwuchs gemeint ist, ist das nach wie vor
Eugenik – allerdings in ihrer modernen, ganz selbstbestimmten Variante. Was Wunschkinder, PID und PND
mit Ableism, bürgerlichen Subjekten Kapitalismus zu tun hat ist Thema des Workshops von Andrea Trumann
und Rebecca Maskos.
Links zum Thema:
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